Unterwegs im roten Herz von Australien

Die Zeit in Australien war rückblickend gesehen einfach toll. Vorher war es ja schwer vorstellbar soviele Kilometer durch nichts zu fahren, aber am Ende waren wir eher traurig, dass wir unseren Campervan wieder abgeben mussten und nicht noch weiter fahren durften. Auch wenn es nicht viel zu sehen gibt, ist die Weite und Leere fesselnd. Und die mehr als 2.000 km von Darwin zum Ayers Rock bzw. Uluru doch abwechslungsreicher als man denkt. Jetzt nicht alle paar Kilometer aber über das ganze gesehen kann man schon eine deutliche Veränderung der Vegetation feststellen und auch die Geographie ändert sich. Man muss allerdings schon sagen, dass man sich beim Fahren auf Kurven freut, da sie eine willkommene Abwechslung zu den langen geraden Strecken darstellen. Wenn man sich ans links-fahren gewöhnt hat, gibt es sonst nicht viel neues, auf das man sich einstellen muss. Die Warnschilder die es gibt sind im wesentlichen Crest, das vor einer Kuppe warnt, Grid, das vor einem in die Straße eingelassenen Viehgatter warnt, und Floodways, das vor Stellen warnt, die bei starkem Regen schnell überflutet sein können. Keine Warnung gibt es vor den Roadtrains, die bis zu 50 Meter lang sein können. Da kann ein Überholvorgang schon mal etwas dauern.

Campgrounds gibt es auf der Strecke mehr als genug. Es gibt einige Apps, in der alle verzeichnet sind (zum Beispiel von Britz). Hier findet man auch direkt Infos, ob es Stromversorgung gibt und in welcher Preisklasse der Stellplatz ist. Es gibt einige Stellplätze, die nichts kosten, allerdings ist hier eine Toilette auch das höchste der Gefühle. Schöner sind an Roadhouses angeschlossene Campgrounds, wo man noch etwas essen kann oder ein kühles Bier bekommt. Zu empfehlen ist Daily Waters mit einem berühmten Pub und Livemusik, ganz gut fanden wir auch Stuart Well Roadhouse. Reservieren muss man die Campgrounds nach unserer Erfahrung nicht unbedingt. Nur der Campground beim Uluru sollte rechtzeitig gebucht werden.

Was ist sonst noch erwähnenswert?

  • Alkohol darf man im Supermarkt nur gegen Vorlage eines Ausweises kaufen. Einige stehen hier auf dem Index und dürfen keinen Alkohol kaufen. Leider sind dies häufig auch Aborigines, die bei uns auch insgesamt einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen haben.
  • Beim Tanken gibt es auch sehr große Preisunterschiede. Je weiter man nach Süden kommt, um so teurer wird es. Kleine freie Tankstellen sind häufig teurer als die Ketten. Trotzdem sollte man so gut wie bei jeder Tankstelle voll tanken, da die Entfernung zwischen den Tankstellen mitunter sehr groß sind.
  • Größere Städte, die einen kurzen Aufenthalt rechtfertigen, gibt es eigentlich nicht. Selbst die großen Städte im Northern Territory sind eher klein und bieten nicht viel. Wer jedoch neben dem Outback ein wenig urbanes Flair geniessen will, kann das unterwegs am bestenen in Alice Springs oder Katherine. Die anderen "Städte" sind eher eine Ansammlung von Häusern entlang dem Stuart Highway. Richtig Stadt gibt es erst wieder in Darwin.
  • Etwas besonderes ist der Mangowein, den es in der Nähe von Ti Tree (etwa 10 km südlich) bei der Red Centre Farm gibt. Er schmeckt eigentlich nicht wirklich gut, man kann ihn aber mal kaufen, wenn man eh schonmal da ist...
  • nicht entgehen lassen sollte man sich auf dem Weg die Devil's Marbles. Die "Kugeln" leuchten bei Sonnenauf-/untergang in tollen Farben.
  • wenn einem unterwegs langweilig ist, können wir das Hörbuch "In a sunburned country" von Bill Bryson uneingeschränkt empfehlen. Bill Bryson erzählt mit tollem Humor über die vielen Eigenarten des australichen Kontinents. Auf deutsch ist es unter dem Titel "Frühstück mit Kängurus" erschienen.

Tim
14.08.2018
Australien, Camper


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